Musikalische Klage in bewegter Zeit

Kammerchor gibt ergreifendes Konzert
Bekennendes Requiem in der Stefanskirche

(Südkurier, 11.04.2017)

Das Passionskonzert des Konstanzer Kammerchors in gefüllter Stefanskirche hatte ein umfassendes Konzept: Es weitete die liturgische Totenklage des "Requiem" im Werk des armenischen Komponisten Tigran Mansurian und anderen Werken in die allgegenwärtige Sorge um Frieden und Menschlichkeit aus. Dieses Requiem ehrt die Opfer des Völkermords an den Armeniern, der von der Türkei heute wieder bestritten wird. Michael Auer leitete das Dreiviertelstunden-Opus enormer Dichte, stilistischer Verzahnung von Ost und West, opulenter Klangmassen, kontemplativer Versenkungen, krass aufeinander folgender gegensätzlicher Szenenwirkungen und nicht zuletzt gewaltiger gesanglicher Anforderungen an chorische Fähigkeiten. [...]

 

Aus der Kritik von Reinhard Müller.